Nachhaltiges Bauen mit und bei Erneuerbare EnergienTechnologien

Wie ökologisch ist der erzeugte Strom von Windkrafträdern und Solarzellen, wenn diese Ressourcen-, Kosten- und Energieintensiv hergestellt werden müssen? – häufig auch ein Gegenargument der Atom-, Gas-, Öl- und Kohle-Lobbyisten und auch bereits fest verankert in dem „Wissen“ breiter Bevölkerungsteile. Aber auch an diesem Thema wird gearbeitet, unter anderem gibt es nun Windkrafträder aus Holz und Solarzellen sollen umweltfreundlicher hergestellt werden.

Um das Argument zumindest für Windkraftparks zu entkräften, erbaute die Firma TimberTower aus Hannover das weltweit größte Holz-Windkraftrad mit einer Höhe von immerhin 100 Metern – eine 140 Meter Variante ist bereits in Planung und bis zu 200 Meter sollen erreichbar sein. Angeblich wurde für den 100 Meter Turm Holz von eintausend, nachhaltig angebauten Bäumen verarbeitet – knapp 99% der verwendeten Materialen seien nachhaltig gewachseen und können problemlos entsorgt und recycled werden.

Bei PV-Anlagen und Solarzellen gibt es verschiedene Trends zu dem Thema, einerseits sind die Zellen ansich bereits sehr dünn geworden, fast schon durchsichtig, wodurch generell weniger Material verbraucht wird. Ziel hierbei ist allerdings das Drucken hauchdünner Flächen, ein Ansatz sind unter anderem sogenannte CIGSe-Solarzellen, die aktuell allerdings weniger effizient sind, als aktuelle mono- und polykristallinen Solar-Module. Andererseits sollen die Zellen selbst in naher Zukunft mit weniger giftigen Materialien hergestellt werden – wann es soweit ist, bleibt allerdings abzuwarten.

Die Beispiele zeigen dass auch die sogenannte „Ökoenergie“ noch einen weiten Weg vor sich hat um Strom nicht nur ökologisch sinnvoll zu erzeugen, sondern um selbst auch Ressourcen-schonend hergestellt zu werden. Unwahrscheinlich scheint es dass urplötzlich tausende von Windkrafträdern in Holz erbaut werden – denn schnell würde man bei über einer Millionen Holzstämme, nur für die Krafträder angelangen – fraglich wie ökologisch sinnvoll dass dann wieder wäre.

PS: In Japan wird unterdessen erneut gewählt nachdem Minister-Präsident Noda das Parlament aufgelöst hat. Interessant ist dabei unter anderem dass zwei der aktuell vier wichtigsten Parteien einen Atomausstieg bis 2030 bzw. 2040 anstreben, mehr dazu beim WSJ.

PPS: Apropos Atomkraft, das Projekt EPR (DWR) in Flamanville, Frankreich (Areva EPR) ist erneut in die Kritik geraten, nicht nur wegen der bereits bekannten Baumängel am Reaktor (!) sondern nun auch wegen der erneuten Kostenexplosion um etwas über 2 Milliarden Euro, auf nun gesammt 8,5 Milliarden – im Jahre 2005 veranschlagt waren wohl unter 3,5 Milliarden für den gesamten Bau. Über 150% Mehrkosten innerhalb von nur sieben Jahren, dasist Rekordverdächtig und erinnert an den bald nicht mehr so neuen Berliner Flughafen – mit dem „kleinen“ Unterschied, dass der Flughafen weniger strahlt als der potenziell doch nicht so kontrollierbare Atomreaktor.