Die Entwicklung und Präsentation von Batteriesystemen zur Speicherung von aus regenerativen Energien erzeugtem Strom war das große Thema auf der InterSolar 2017.
Hierbei ist auffällig das ein relativ neuer Player den Markt, wie bereits in den letzten Jahren erwartet, gehörig umkrempelt: Die „Energy“-Sparte von Tesla hatte erstmals einen eigenen Stand auf der Messe und sammelte fleissig Visitenkarten ein. Der Preis für die Powerwall genannte Batterie ist dabei durchaus interessant, denn Inklusive Installationskosten rechnet man bei Tesla mit unter 9000 Euro für ein 14kWh-Modell, die Hardware alleine soll ab ca. 6500 Euro angeboten werden – inklusive MwSt. Vergleichbare Angebote der Konkurrenz kosten nicht selten fast das Doppelte, im letzten Jahr wurde mir 5,5kWh-Speicher für denselben Preis angeboten.
Es wird erwartet, dass in den kommenden 5 Jahren die Preise für Batterien um ca. 70% fallen, was eine erhebliche Dynamik am Markt auslöst, in die Wege geleitet vor allem durch die sogenannte(n) Gigafactory(ies) welche ebenfalls Tesla, zusammen mit Panasonic, baut und bauen will. Eine Einzige dieser Gigafactories erhöht die weltweite LiOn-Batterieproduktion um aktuell knapp 100%. Geplant sind zur Zeit 5-10 Gigafactories weltweit, wobei nicht alle auch Batterien produzieren werden.
Das sind sehr beachtliche Entwicklungen, welche zwar auch nicht komplett ohne Subventionen möglich waren, aber zumindest in geringerem Stile als das bei uns mit den „Solarfirmen“ der Fall war. Hierzulande investiert unter anderem auch Daimler in eine Batterieproduktion – unter dem Namen Accumotive – allerdings bleibt abzuwarten was deutsche Hersteller den geänderten Rahmenbedingungen und der raschen Entwicklung entgegen zu setzen haben. Denn nachdem bereits der e-Auto-Boom verpennt wurde – bzw. nach wie vor zweit- oder gar drittklassig behandelt wird – scheint man auch bei der Batterieproduktion zwar viele Patente zu besitzen aber bei der Umsetzung stockt es, denn es fehlt schlichtweg die Dynamik eines Elon Musk in diesen Firmen. Dabei können die deutschen Automobil-Hersteller aktuell noch nicht einmal ein Äquivalent zum Chevy Volt präsentieren, vor allem was die Reichweite betrifft. Die Markt-Umstände ändern sich also nicht nur im Batterie-Bereich aktuell äußerst dynamisch, wobei die Automobil-Industrie wie keine Andere, sehr auf die Batterien in den kommenden 2-3 Jahrzehnten angewiesen sein wird.
Für Personen die sich überlegen ein Batteriesystem für Ihre PV-Anlage zuzulegen, wäre meine persönliche Empfehlung aktuell noch ggf. 2-3 Jahre abzuwarten, oder sich ggf. das Tesla-System einmal anzusehen, obgleich 9000 Euro kein Pappenstiel sind.