Der Solar-Herbst 2014 startet

Während sich die Einspiesevergütung seit vor drei Jahren fast halbiert hat, auf aktuell nur noch 12,75 Cent/kWh, müssen sich Neu-Anlagenbauer nun immer mehr Gedanken bezüglich Selbstnutzung von Strom machen und da „zaubern“ die Anlagenbauer einen ganzen neuen „Joker“ aus dem Hut, den alten Heizstab – auch Heizwiderstand genannt – der aus Strom Wärme erzeugt und den frisch erzeugten Strom umgehend in Warmwasser „speichert“.

Die Idee hinter diesen per Photovoltaik-Strom angetrieben Heizstäben ist eigentlich relativ einfach und naheliegend, zumindest wenn der erzeugte Strom quasi „herumliegt“, bzw. Eigennutzung mehr Sinn macht, als der Verkauf desselben. Und auch wenn die Umsetzung im Detail natürlich etwas komplexer ist, als ein einfacher Heizstab, das Prinzip ist relativ einfach und lag vermutlich schon seit Jahren in den Schubladen der Hersteller, aber erst jetzt „lohnt“ es sich diese „Idee“ hervor zu holen. Dennoch hat die Umsetzung ganz praktische Vorteile, im Gegensatz zur klassischen Solarthermie-Umsetzung:

  • Man braucht nur eine Art von Modulen auf dem Dach, was „schöner“ aussieht
  • Nur Stromkabel werden vom Dach geführt, es entfallen die Flüssigkeitsleitungen
  • Die Wasseranlage im Keller ist wesentlich weniger komplex, als mit klassischem Mehrleitungs-Solarthermie-Systemen

Nur so revolutionär, wie die Anbieter Produkte wie den „PV-Heater“ verkaufen, ist dass Gerät dann doch nicht, obgleich die Idee schön bodenständig ist.

Hier noch ein Einbau-Video zu dem o.g. „PV-Heater“:

Ansonsten schreitet die Entwicklung von Solarzellen weiter voran und die Produkte der Intersolar-Messe sind in großen Teilen nun auch bereits im Handel angekommen. Solarzellen mit/um die 20% Effizienz, zum Beispiel von LG und BenQ, wodurch 300 bzw. 325 Watt pro Standard-Maß-Einheit möglich sind, vor wenigen Jahren waren 250-275Watt das Höchste der Gefühle. Und durch die Massenmarkt-Tendenzen im gesamten Segment sind diese Module zudem auch wirklich bezahlbar, so kostet das LG-Modul mit 300 Watt knapp 340 Euro, während die BenQ-Variante mit 325Watt für knapp unter 400 Euro über den Ladentisch wandert. Das interessante dabei ist, dass man mit wesentlich weniger Fläche, viel mehr Energie erzeugen kann – wenn man diese bloss sinnvoll speichern könnte 😉

Weitere, Nicht-PV-News, die wir hier regelmässig pflegen sind ja bekanntlich auch Kernkraftwerks-NewsSchnippsel, die wir so aufschnappen: In Belgien läuft es wegen einigen Rissen nicht so ganz rund mit den alten Meilern, weshalb man nun etwas Sorgen hat womöglich im Dunklen, oder gar Kalten sitzen zu müssen, wenn es Winter wird. So weit wird es zwar vermutlich nicht kommen, aber die Lobby kann entsprechende „News“ durchaus positiv verwerten

In Japan wiederum – ganz im Süden des Inselstaates – werden womöglich schon bald wieder zwei Reaktoren ans Netz gelassen, nachdem seit kurz nach Fukushima kaum einer der 48 landesweiten Reaktoren noch Strom liefern durfte. Nun seinen aber alle Tests absolviert und die beiden Reaktoren für sicher befunden worden – ein Start dürfe beantragt werden, wie JapanTimes berichtet.

Wir, hier in Deutschland haben hervorragende Sonnen- und Windstromwerte und könnten unter Druck wahrscheinlich noch 10 Jahre früher, als 2030, aus der Kernenergie aussteigen, aber erstmal – so die Politik – müssen die neuen Stromtrassen gebaut werden, nur wann und wo weiß immer noch niemand. Vielleicht aber nach der Sommer- und Oktoberfest-Pause, wir werden sehen und auch hier auf SolarTagebuch.de berichten…

Bis bald und danke für’s lesen!